Erstmals genannt wird der Terminus von dem amerikanischen Bildhauer Horatio Greenough, der schon 1852 im Zusammenhang mit den organischen Prinzipien der Architektur von form follows function spricht.[1]

Der Begriff wird kurze Zeit später in der Architektur aufgegriffen und ist Teil eines berühmten Ausspruchs des amerikanischen Architekten und Hauptvertreters der Chicago School, Louis Sullivan, einem der ersten großen Hochhausarchitekten. Die Fassaden der frühen Hochhäuser waren teilweise vollständig ornamentiert worden.

„Es ist das Gesetz aller organischen und anorganischen, aller physischen und metaphysischen, aller menschlichen und übermenschlichen Dinge, aller echten Manifestationen des Kopfes, des Herzens und der Seele, dass das Leben in seinem Ausdruck erkennbar ist, dass die Form immer der Funktion folgt.”

Aus Sullivans Aufsatz: „The tall office building artistically considered”, veröffentlicht 1896[2], in dem er den Ausspruch seines Partners Dankmar Adler zitiert, der ihn seinerseits sinngemäß von Henri Labrouste übernommen hatte.

Der Ausspruch kommt noch ein weiteres Mal in Sullivans Aufsatz vor:

„Ob es der gravitätische Adler in seinem Flug sei oder die geöffnete Apfelblüte, das sich abplagende Arbeitspferd, der anmutige Schwan, die sich abzweigende Eiche, der sich schlängelnde Strom an seiner Quelle, die treibenden Wolken, über allem die scheinende Sonne, die Form folgt immer der Funktion, und dies ist das Gesetz. Wo die Funktion sich nicht ändert, ändert sich die Form nicht.”

(Übersetzung von: Sullivan, 1896, S. 111)

Quelle: Wikipedia.org/wiki/Form_follows_function